Herzlich willkommen zu einer Spezialausgabe der Reihe Cubetalk, die im Wintersemester 2023/24 im Rahmen des Masterstudiums Informationsdesign und Medienmanagement an der Hochschule Merseburg entstanden ist und von Frau Professor Dr. Lisa Wenige betreut wurde. Wir sind Undine, Melanie und Armin. Hallo und herzlich Willkommen zum Podcast Wasserstoff, krasser Stoff, ein Wissensportcast für alle, die schon immer mal mehr über das am häufigsten vorkommende Element im Universum wissen wollten und auch für alle anderen, die gerne einfach aus Neugier und Interesse ihren Horizont erweitern wollen, und damit sind wir brandaktuell, denn seit spätestens Februar 2023 ist die Hochschule Merseburg diesem Element auf der Spur. Im Rahmen des Projektes h2hub in Sachsen-Anhalt ist die Hochschule im Begriff, gemeinsam mit dem Frauenhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES in Bremerhaven, der Hochschule Anhalt in Köthen und der Otto von Gericke-Universität Magdeburg einen zentralen Hub für Aus- und Weiterbildung im Bereich digitale Wasserstofftechnologie für Mitteldeutschland aufzubauen.

Dazu gibt es eine Förderrichtlinie vom Bund und dort gibt es einen Schwerpunkt Weiterbildung und Qualifizierung, und eben versuchen hier für die Region, für das Land, abgestimmte Weiterbildungsangebote, Qualifizierungsangebote zu dem Thema Wasserstoffkreislaufwirtschaft anzubieten, und das auch für ganz unterschiedliche Zielgruppen erklärt Andreas Kröner, Leiter der Abteilung Weiterbildung der Hochschule Merseburg und Ansprechpartner zum h2hub, natürlich einmal für die Zielgruppe, die wir als Hochschule insbesondere im Auge haben, das sind natürlich einmal unsere Studierenden, Masterstudierende, aber auch unsere Absolventinnen, Absolventen, Berufstätiger, Unternehmen, wir haben auch im Auge die Gesamtgesellschaft, also wir sind ja ein traditioneller Hochschulstandort, der sich mit Chemie beschäftigt und natürlich damit auch immer schon mit Wasserstoff, auch die Vorgängerhochschule, die Technische Hochschule Carl Schorlemmer hat ja auch diesen Schwerpunkt, also wenn jetzt andere sagen, wir fangen da quasi mit einer Modellregion an, Projektregion, da muss man immer sagen, hier Sachsen-Anhalt, südliches Sachsen-Anhalt, wir sind ja schon seit Jahrzehnten wenn nicht seit 100 Jahren eigentlich immer schon Chemieregion und Wasserstoffregion, neu ist nun in dem Zusammenhang, dass jetzt ein besonderer Schwerpunkt der Bundesregierung, aber auch der Europäischen Union auf der grünen Wasserstoffkreislaufwirtschaft und deswegen glaube ich passen Projekte zu diesem Thema eben auch sehr gut zu uns hier an der Hochschule Merseburg.

Jedenfalls wollen wir alle gemeinsam ganz viel über Wasserstoff lernen und versuchen, euch dieses komplexe Thema ein bisschen aufzudröseln, ähm und in verschiedene essentielle Fragen quasi zu formulieren damit wir dann am Ende die Quintessenz des Themas ein bisschen rausfiltern können. Was ist denn eigentlich dieser Wasserstoff, warum ist es so ein krasser Stoff und warum redet gerade die ganze Welt darüber? Global wird und wurde gerade festgestellt, dass diese fossilen Brennstoffe, die gerade noch Vorreiter sind in vielen industriellen und auch Alltagsbedarfen, dass die gar nicht so gut sind für die Umwelt und vor allen Dingen sehr begrenzt vorhanden, die werden einmal aus der Erde herausgeholt in Form von Erdgas, in Form von Braunkohle etc. werden genutzt und sind dann aufgebraucht, also keinen sonderlich nachhaltiger oder langlebiger Prozess der Energiegewinnung. Die Wissenschaft hat dann festgestellt, das reicht, wenn wir so weitermachen, alles gar nicht mehr so lange aus, wie wir Menschen noch auf der Erde gedenken zu existieren, dazu kommt noch, dass die Gewinnung von diesen ganzen fossilen Brennstoffen nicht wirklich ungefährlich ist, wenn man an Braunkohleabbau denkt, da werden ganze Lebensräume, Landstriche plattgemacht und vernichtet, ähm und wenn man an die Gewinnung von Öl und Gas aus großen Tiefen denkt, die da abgepumpt werden, auch da kann Arbeiterinnen und Arbeitern sehr viel passieren und eine der schlimmsten Aspekte ist bei alledem aber das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe das Klimakillergas Kohlendioxid, toller Alliteration, kurz genannt CO2, gebildet wird bzw. freigesetzt, und da ist die Liste dann lang an Folgen, die schwerwiegend für die Umwelt sind, Wärmestau, Treibhausgase, Meeresspiegelanstieg und Umweltkatastrophen, deswegen wird ganz, ganz dringend nach Alternativen gesucht, die diese Energiegewinnung irgendwie klimaschonender gestalten und sichern können, und Wasserstoff könnte eben, wie die letzten Jahre herausgefunden wurde, eine brauchbare Alternative sein.

Wir erinnern uns, für eine breite Öffentlichkeit war der Stein des Anstoßes das Übereinkommen von Paris, welches 20 15 auf der Weltklimakonferenz beschlossen wurde, hier hatten sich 195 Staaten unter anderem dazu verpflichtet, die Weltwirtschaft klimafreundlich umzugestalten und von fossilen Energiequellen wie Öl und Gas zu lösen, denn diese setzen in ihrer Verarbeitung CO2 frei, für diesen Prozess stehen fünf verschiedene Technologien zur Verfügung, um erschöpfliche oder auch regenerative Energiequellen wie Solarkraft, Windbewegung, Wasserkraft, Biomasse, und Erdwärme zu nutzen, dazu müssen entstandene Energieformen, wie die elektrische oder die thermische Energie aufgefangenen ineinander umgewandelt gespeichert und transportiert werden, auf dem Weg in eine Klima neutrale Energieversorgung eröffnet Wasserstoff hier völlig neue Perspektiven, heißt es, würden Solarkraft und Windkraftanlagen weiterhin ausgebaut, könnten Elektrolyseanlagen für die Gewinnung von Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen, denn diese Anlagen könnten immer dann Wasserstoff produzieren, wenn überschüssiger Strom verfügbar ist, im Gegenzug könnte der gespeicherte Wasserstoff dann genutzt werden, sobald Solarkraft und Windkraft zu wenig Energie liefern und beispielsweise Verbraucher wie Großindustrie, produzierendes Gewerbe oder Haushalte mit Strom oder Wärme zu versorgen, auch der Verkehrssektor mit Kerosin, Diesel und Benzin auf Basis rein fossiler Energiequellen ließe sich auf eine Basis ohne klimaschädliches CO2 heben, heißt es.

Wusstest du, dass ein Kilogramm Wasserstoff die dreifache Menge an Energie wie ein Kilogramm Benzin entwickelt? In der Praxis bedeutet das, dass Wasserstofffahrzeuge mit derselben Menge Treibstoff eine höhere Reichweite erzielen können bzw. wenig Energie verbrauchen. Wusstest du, dass die Entdeckung von Wasserstoff dem englischen Chemiker und Physiker Henry Cavendish zugeschrieben wird? Cavendish hatte 1766 mit Metallen und Säuren experimentiert und das Gas freigesetzt, allerdings hatte bereits der irische Naturforscher Robert Boyle um 1670 ein solches Gas erzeugt, das er Knallgas nannte. Gerade auch aufgrund dieser daran angelehnten Knallgas-Experimente des Chemieunterrichts herrscht unter der Bevölkerung heutzutage eine große Unsicherheit bezüglich der Anwendung von Wasserstoff. Grundsätzlich gilt, der Umgang mit Wasserstoff ist nicht gefährlicher, als der mit anderen Energieträgern wie Erdöl oder Erdgas, in Deutschland und Europa gibt es dazu entsprechende Sicherheitsvorschriften, die eingehalten werden müssen. Dazu hat auch der TÜV Nord eine Antwort parat: Gern wird das Feuer an Bord des Luftschiff Hindenburg 1938 noch als Beispiel für die Explosionsgefahr von Wasserstoff genannt, dabei ist längst bewiesen, dass es gar keine Explosion gab und dass das Unglück auch nicht durch Wasserstoff, sondern durch einen elektrostatischen Funken verursacht wurde, wichtiger ist, dass Wasserstoff weder brennen noch explodieren kann, denn dafür sind weitere Faktoren notwendig, zum einen ein Oxidator wie beispielsweise reiner Sauerstoff, der in einem bestimmten Volumenverhältnis zum Wasserstoff steht und zum anderen eine Zündquelle, wird in Luft unter atmosphärischen Druck ca 4 Prozent Wasserstoff eingemischt dann erst lässt sich dieses Gasgemisch mit einer Zündquelle entzünden, Explosionsgefahr herrscht hier aber immer noch nicht, denn die ist erst ab einer Wasserstoffkonzentration von 18 Prozent gegeben sobald jedoch rund 75 Prozent Wasserstoff vorhanden sind, sind Entzündungen oder Explosionen gar nicht mehr möglich, da die Menge an Sauerstoff dafür nicht mehr ausreicht.

Wusstest du, Wasserstoff als Hoffnungsträger wird medial gern farbig dargestellt, es ist erstmal sehr irritierend, weil wasserstoff ist nicht nur ein Geruchs und geschmacksloses, sondern auch in komplett farbloses Gas, deswegen ist es umso komischer, dass immer wieder von diesen ganz vielen Farben die Rede ist, die sagen nicht, wie sieht dieser Wasserstoff tatsächlich aus, weil wäre Wasserstoff irgendwie farbig, dann würde unsere Welt ein bisschen anders und potenziell sehr verwirrend Aussehen. Stellt sich die Frage, welche Bedeutung haben diese Farben in Bezug auf Wasserstoff, ganz einfach, sie kategorisieren zum einen den Ursprung und zum anderen die CO2 Bilanz das Wasserstoffs, denn Wasserstoff lässt sich im Wesentlichen durch drei Verfahren, denen wiederum Energie aus unterschiedlichen Quellen zugeführt wird, entwickeln, bzw. aus seiner Verbindung herauslösen: die Elektrolyse, die Dampfreformierung und die Methanpyrolyse.

Wasserstoff ist um uns herum, allerdings nicht in seiner reinen Form, sondern gebunden, weil es ebenso reaktionsfreudig ist, hat es sich, ich sag mal in der Geschichte, in der Erdgeschichte mit allen möglichen Stoffen verbunden zum Beispiel mit Kohlenstoff, dann gibt es die Kohlenwasserstoffe, die wir heute kennen als Kohle, als Erdöl, als Erdgas, auch die biologischen Rohstoffe, es ist ein Holz in Biomasse, ist immer eine Verbindung von Kohlenstoff und Wasserstoff, es ist auch im Wasser, H2O, besteht immer eine Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff, mein Name ist Thomas Martin, ich bin Professor für Verfahrenstechnik an der Hochschule Merseburg und kenne mich ein bisschen aus mit der Produktion von Wasserstoff. Wasserstoff ist in der chemischen Industrie ein ganz wichtiger Rohstoff, es geht also in der Technik darum, wenn man Wasserstoff nutzen will, diesen Wasserstoff aus diesen Verbindungen zu befreien, dazu braucht man sehr viel Energie und diese Energie kommt aus den Trägermaterialien selbst, also man kann Erdgas verwenden, um Wasserstoff aus dem Erdgas selbst zu befreien, das ist ein traditioneller Prozess, man mischt dazu Erdgas mit Wasser und bekommt aus einem Molekül Erdgas, also Methan, bekommt man zwei Moleküle Wasserstoff, aus einem Molekül Wasser bekommt man ein Molekül Wasserstoff, ja sodass man aus zwei Molekülen Methan und Wasser 3 Moleküle Wasserstoff bekommt, das ist die traditionelle Herstellungsweise heute, andererseits kann man Wasserstoff auch aus Kohle machen, so hat man angefangen vor über 100 Jahren, die Ammoniaksynthese, man kann es aus Biomasse machen, aus Holz oder aber die Herstellungsweise ohne Kohlenwasserstoffe ist dann in der vielleicht zukünftigen Produktionsweise also Elektrolyse in der Elektrolyse wird Wasserstoff nur durch Strom aus Wasser befreit.

Bei der Elektrolyse wird Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt zur Kategorisierung der dafür verwendeten Energiequellen erhielten diese Wasserstoffprodukte die Farben grün gelb orange rot braun und schwarz grau blau türkis. Grün, das heißt zum Beispiel, es gibt den grünen Wasserstoff, das ist so ein bisschen der prominenteste unter den Wasserstoffen zur Zeit, warum ist es so, das ist quasi der klimaneutrale Favorit und Vorreiter unter den Wasserstoffen, da wird Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser gewonnen, nur grüner Wasserstoff geht als CO2 frei und damit als klimaneutral, denn während seiner kompletten Herstellung wird kein Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, die benötigte Energie stammt ausschließlich aus regenerativen Energiequellen wie Solarkraft und Windkraft. Gelb, als gelb wird der Strommix bezeichnet der sich aus regenerativen Energiequellen wie Windkraft und fossilen Energiequellen wie Kohlekraft zusammensetzt, gelber Wasserstoff geht daher als nicht klimaneutral. Orange, orange bezeichnet diejenige verfügbare Energie die sowohl aus Biomasse als auch aus Müllverbrennungsanlagen für die Herstellung von Wasserstoff gewonnen wird, orangener Wasserstoff geht teilweise als nicht klimaneutral dennoch hat 2021 der Bundestag seine Empfehlung für den Nutzung von orangenem Wasserstoff ausgesprochen, gerade im Verkehrssektor kann beispielsweise der ÖPNV durch die Verwendung von orangenem Wasserstoff seine Emissionsbilanz verbessern. Rot, bei rotem Wasserstoff stammt der zur Herstellung benötigte Strom aus Atomkraft, seit einiger Zeit gibt es Streitigkeiten darüber, ob Atomkraft eine erneuerbare Energiequelle darstellt, da bei der Herstellung von rotem Wasserstoff kein Kohlenstoffdioxid in die Umwelt gebracht wird, gilt es als klimafreundlich, Mitte April 2023 sind in Deutschland die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz gegangen. Braun und schwarz ein Klima unfreundliches Bild zeigt sich bei schwarzem und braunem Wasserstoff, beide verwenden Kohle, Braunkohle und Steinkohle, für die Herstellung von Wasserstoff. Bei der Dampfreformierung wird Erdgas unter Hitze in Wasserstoff und CO2 umgewandelt, die Farben grau und blau beschreiben hier, wie mit dem verbleibenden Kohlenstoffdioxid umgegangen wird. Grau, das CO2 wird abgeschieden und ungenutzt in die Atmosphäre abgegeben, es verstärkt den globalen Treibhauseffekt, bei der Produktion einer Tonne Wasserstoff entstehen rund 10 Tonnen CO2. Blau das CO2 wird bei der Entstehung zwar ebenfalls abgeschieden jedoch gespeichert, es gelangt nicht in die Atmosphäre und die Wasserstoffproduktion kann bilanziell als CO2 neutral betrachtet werden. Türkis, die Methanpyrolyse ist die thermische Spaltung von Methan der entstandene Wasserstoff trägt die Farbe türkis, anstelle von CO2 entsteht dabei fester Kohlenstoff, der eingelagert werden kann, aber noch in der Entwicklung, darum kann man dazu noch nicht weiter viel sagen.

Wusstest du, im Großen und Ganzen ist es ein riesengroßes Thema, weshalb eben auch jetzt gerade noch nicht so richtig spürbare Maßnahmen ergriffen wurden oder umgesetzt wurden, denn es geht eigentlich darum, Wasserstoff, dann im Idealfall den grün produzierten Wasserstoff überall dort einzusetzen, wo CO2 Ausstoß im Alltag und vor allem in der Industrie verringert werden sollen, wenn man sich Deutschland dann auch mal so von oben kraftwerktechnisch und auch die Straßen und die Gleisen und die Meere und die Flüsse anguckt, dann stellt man fest, das ist eine ganz schöne Mammutaufgabe, vor der wir da alle stehen, allein schon zu sagen, alle Prozesse, in denen gerade noch fossile Brennstoffe Vorreiter sind wie zum Beispiel in der Industrie in der wahnsinnig energieintensiven Stahlproduktion, das komplett umzustellen, auf eine Wasserstoffenergieversorgung ist schon ein Großprojekt für sich und dann auch noch zu sagen, man soll den Lkw-, Pkw-, Schiffs- und Flugverkehr auf Wasserstoff und von fossilen Brennstoffen weg umstellen, das sind ganz schön große Hausnummern, außerdem könnte man darüber nachdenken, überall dort, wo gerade schon Elektroantrieb betrieben wird oder zum Einsatz kommt, wenn der mal nicht sinnvoll oder möglich ist könnte auch da Wasserstoff, idealerweise grün produzierter Wasserstoff zum Einsatz kommen, also im großen und ganzen überall da, wo der Strom der durch erneuerbare Energie jetzt schon gewonnen wurde nicht ausreicht, da könnte Wasserstoff quasi entweder als Alternative oder als Ergänzung dienen.

Wusstest du, chemisch gesehen enthält eine Tonne Wasserstoff ein Energiemenge von 33.330 Kilowattstunden und könne damit ungefähr ein Jahr lang sieben drei Personenhaushalte in einer Mehrfamilienhaus versorgen, heißt es seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, ohnehin ist Wasserstoff 14 mal leichter als Luft und verflüchtigt sich im Freien sehr schnell, dadurch verringert sich die Explosionsgefahr zusätzlich. Wenn sich Wasserstoff so schnell verflüchtigt, wie kann es dann gespeichert und transportiert werden? Um Wasserstoff nutzen zu können, wird er zusammengepresst und unter hohem Druck bzw. in flüssiger Form gespeichert oder transportiert. Wasserstoff kann zu geringen Anteilen in das Erdgasnetz eingespeist werden und ermöglicht es so, industrielle oder private Verbraucher mit Strom und Wärme zu versorgen, generell lässt sich die Speicherung oberirdisch in Tanks oder auch unterirdisch in Kavernen durchführen, durch die Nutzung vorhandener Kavernen als Speicher für grünen Wasserstoff müssen keine neuen Flächen versiegelt werden, Kavernen bieten ein sehr hohes Volumen und werden bereits heute für die Speicherung von Gas verwendet. Ein Beispiel liefert die Kaverne in Bad Lauchstädt im Saalekreis: Denn mit der Elektrolyse von Wasserstoff ist es nicht getan berücksichtigt werden müssen, mein Name ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Projektleiteraufgaben im Teilprojekt Immersive Lernwelten im Projekt Wasserstoff Hub Sachsen-Anhalt und zu meinen Aufgaben gehört die konzeptionelle Entwicklung eines Serious Game für die Anwendung in der virtuellen Realität, das heißt also, der zukünftige Anwender soll mittels VR Headset Wasserstoffprozesse kennenlernen, dazu haben wir uns erstmal in die technischen Dinge eingearbeitet und haben dann eine Machbarkeitsstudie und Vergleiche angestellt um klären zu können, welches Serious Games gibt es auf dem Gebiet schon und was können wir dazu tun, wir haben den Projektablauf dahingehend angepasst, dass wir das Serious Game regional verorten wollen, das heißt, für die Anwendung in der virtuellen Realität bauen wir das Reallabor Energiepark Bad Lauchstädt nach und die Zielgruppe wird sein zum einen die allgemeine Weiterbildung vielleicht im Informationszentrum oder in Weiterbildungsveranstaltungen für die Industrie, aber vorrangig wird dieses Tool auch für Studierende entwickelt die in den verfahrenstechnischen Studiengängen Prozessoptimierung kennenlernen sollen, in dieser Prozessoptimierung werden also die Bedingungen des Energieparks Bad Lauchstädt nachgebildet und die Studierenden werden dann perspektivisch in VR die Komponenten, aus diesem dieser Prozess besteht, zusammensetzen müssen und in weiteren Ausbaustufen dann den Prozess betreiben müssen.

Bereits 20 21 informierte die Investitions- und Marketing Gesellschaft Sachsen-Anhalt IMG über das Vorhaben im Energiepark Bad Lauchstädt, für den im Sommer 2023 der erste offizielle Spatenstich erfolgte: 700 bis 900 m tief unter der Goethestadt Bad Lauchstädt im südlichen Sachsen-Anhalt wurde in das unterirdische Salzgebirge mit Sole ein Hohlraum gespürt die entstandene Kaverne, die die VNG Gasspeicher GmbH als kombinierte Kaserne- und Lagerstättenspeicher nutzt fast rund 50 Millionen Kubikmeter, zum Vergleich das Leipziger Völkerschlachtdenkmal würde zweimal reinpassen, hier soll Wasserstoff gespeichert werden, hier im Energiepark Bad Lauchstädt soll weltweit die erste großtechnische Speicherung von grünem Wasserstoff umgesetzt werden, es ist auch der erste Versuch, Wasserstoff in dieser Größenordnung aus Windstrom herzustellen, diesen zu speichern und dann weiter zu verarbeiten, das erläuterte damals Cornelia Müller Pagel, Leiterin des Bereichs Grüne Gase der VNG. Die Zahlen können sich geändert haben, damals hieß es, dass der Speicher bei Bad Lauchstädt bis zu 4500 Tonnen grünen Wasserstoff fassen soll, das wiederum reiche aus, um 64 Zweipersonenhaushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen oder einen mit Brennstoffzellen betriebenen Lkw 1100 mal entlang des Äquators um die Erde fahren zu lassen.

Wusstest du, dass mit dem Wasserstoff, den man hier produzieren kann, 30 bis 50 Prozent der Energiebedarfe für alle Haushalte und alles drumherum abdecken kann und die restlichen 70 bis 50 Prozent dementsprechend gar nicht aus dem eigenen Land kommen, sondern von Übersee, wenn man jetzt überlegt zum Beispiel dann das konkrete Wasserstoff Strategiepaket der Bundesregierung vorsieht, Australien oder eben afrikanische Länder als Wasserstoffquelle irgendwie in Form einer Energiepartnerschaft anzustreben, das sieht unter anderem die taz kritisch und schreibt im April 20 22: im Jahr 2030 werden allein in Deutschland mindestens 80 Terawatt Stunden Wasserstoff benötigt, bis 2045 wird mit über 400 Terawatt Stunden gerechnet, selbst bei einem extrem starken Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland könnte diese Menge aber nur zu einem kleinen Teil im Inland produziert werden, die meisten Szenarien gehen davon aus dass 70 bis 80 Prozent importiert werden müssen. Diese Importzahlen sieht auch die von Deutschland 2020 beschlossene Wasserstoff Strategie vor, man hält Ausschau und fand: Die Staaten des Magreb und der Sahelzone bieten sich aufgrund der großen weitgehend unbewohnten Wüstenflächen vor allem für die Erzeugung von Solarkraft an, in den Küstenregionen Nordafrikas entstehen Windkraftanlagen, doch kann die Energie und Wasserstoffproduktion einfach so ausgelagert werden, es mehreren sich kritische Stimmen: So schrieb die Frankfurter Rundschau im September 2020, dass Forschungs- und Wirtschaftsministerium während einer Debatte im Bundestag klar stellten, dürfte Wasserstoffproduktion in Afrika keine Einbahnstraße sein, es gehe nicht an, dass Deutschland nur die Technologie liefere und afrikanische Länder den Wasserstoff selbst verbrauchen, beide Ministerien setzen bei der Kooperation auf afrikanische Partner, die auch bereit sind Wasserstoff nach Deutschland zu exportieren, klingt irgendwie kolonialistisch, ist es auch. Hierzu meldete sich auch die südafrikanische Ärztin und Club of Rome Chefin Mamphela Ramphele im Februar 2023 gegenüber der taz zu Wort: Ich nenne es neokolonial, als der Krieg in der Ukraine begann kam die Europäer nach Afrika und verlangten mehr Gas und Kohle, wie der deutsche Energieminister in Südafrika die EU schnürte aber auf dem Klima Gipfel in Glasgow 2021 ein Paket genannt jetp, um Südafrika bei der dekarbonisierung zu helfen, jetzt aber holt sich Deutschland in Namibia Wasserstoff und bitte Südafrika, es mit Kohle zu versorgen. Ohnehin müsste der Wasserstoff Europa erst einmal erreichen.

Wusstest du, dass ein Liter Heizöl ein Energiemenge von 9,8 bis 11,4 Kilowattstunden, ein Kilogramm Wasserstoff dagegen 33,3 Kilowattstunden enthält und trotzdem gibt es eine Herausforderung, bei normalen Temperaturen und normalem Luftdruck verteilt sich die Energie des Wasserstoffs auf ein großes Volumen, in einem Kilogramm Wasserstoff stecken dann lediglich drei Wattstunden Energie, deswegen braucht es für die Speicherung und den Transport von Wasserstoff zeitnah innovative Technologien die dies Eigenschaften berücksichtigen, denn die deutsche Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft haben noch sieben Jahre Zeit um die Ziele der nationalen Wasserstoffstrategie von 2020 umzusetzen. Was haben wir aus dieser Folge gelernt, ich glaube Learning Nummer eins: Wasserstoff ist nicht bunt, sondern farblos, bringt jedoch eine bunte Palette an Einsatzmöglichkeiten mit sich. Learning Nummer 2: Gleichzeitig ist Wasserstoff mit allem, was er so kann und bietet, auf den ersten Blick ein elementarer Alleskönner und Weltenretter und wir wollen in den nächsten Folgen erforschen und klären, ob das denn auch wirklich so ist und ob wir uns alle auf Wasserstoff, gerade auch grün produzieren Wasserstoff verlassen können, um in die komplette Klimaneutralität gelangen zu können.

Dann könnte man als call to action am Ende noch sagen, sowas wie like, share in subscribe und was man bei Podcast alles so macht, aktiviert gern die Benachrichtigung dieses Podcast, damit ihr keine Folge mehr verpasst und natürlich auch die Frage in die Community, wie denkt ihr über das Thema nach, erneuerbare Energien generell, weg mit fossilen Brennstoffen, sollten wir alle mehr auf Wasserstoff setzen, habt ihr euch darüber vor diesem Podcast überhaupt schon detaillierter Gedanken gemacht, schreibt uns dazu gerne, wenn ihr mögt, ob sich das alles tatsächlich am Ende lohnt.

Outtakes: Du guckst su irritiert ich nenne es neo kolonial Wasserstroff Wasserstoff strategiepaket ähm 17 16 60 Schnitt der sich aus regenerativen Energiequellen wie Windkraft Schnitt klingt irgendwie cool klingt irgendwie kolonialistisch nochmal damit sind wir äh Schnitt der Wasserstoff wird zu also du musst jetzt hast du mich ein bisschen verwirrt mit dieser Frage ähm dieser Wasserstoff im Gegenzug könnte der Schnitt ist das nicht toll ich bin total begeistert ich nenne es neoconom das sollten wir einfach nach jeder Frage reinbauen so ein Schnitt nochmal.