00:00:02 Gast Hallo, ich bin Emmeline und verbringe gerade mein Auslandssemester in Schottland. 00:00:08 Gast Hallo, ich bin in Irland gelandet. 00:00:11 Gast Hi, ich bin nach Athen gegangen und habe dann Absolventenpraktikum gemacht. 00:00:17 Lena Das waren einige unserer Freundinnen, die gerade im Ausland sind oder waren. Die meisten von ihnen haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie haben uns viel über die Erlebnisse berichtet, die sie dort ja gemacht haben und die Kontakte, die sie geknüpft haben. Aber was ist eigentlich, wenn die Erwartung an den Auslandsaufenthalt sogar nicht erfüllt werden? 00:00:38 Gast Hey ihr Lieben, ich habe mir überlegt, gleich nächstes Semester auch mal ins Ausland zu gehen, aber ich bin mir eben noch nicht ganz sicher und ich würde mich voll freuen, ein paar Perspektiven und Meinungen darüber zu hören. 00:00:50 Lena Das war gerade Leonie. Sie ist Masterstudentin und überlegt selbst für eine Weile ins Ausland zu gehen und hat uns gefragt, ob wir nicht mal drüber sprechen können. Deshalb beleuchten wir in dieser Folge, warum so viele Studierende diesen Schritt wählen, was sie dabei für sich gewinnen, aber auch, welche Herausforderungen damit verbunden sind. Außerdem gehen wir darauf ein, wie wir persönlich dazu stehen. Ist es eigentlich ein Muss im perfekten Lebenslauf. Und was ist, wenn die Erwartungen sogar nicht erfüllt werden? 00:01:18 Lena Wir sind Anja und Lena und das ist unser Podcast „Frag´ für ´nen Freund“. 00:01:23 Lena Heute geht es um Auslandsaufenthalte im Studium. 00:01:29 Jingle 00:01:37 Anja Ja, Auslandsaufenthalt im Studium, interessantes Thema, hat sich das schon irgendwie im Studium jetzt begleitet. 00:01:43 Lena Also tatsächlich ist es gerade bei mir brennendes Thema, weil ich mich gerade für ein Praktikum beworben habe. In Spanien, in Barcelona und für mich war es tatsächlich so, dass im Bachelor schon Kommilitonen ins Auslandsstudium oder ins Praktikum gegangen sind und ich mir das zu dem Zeitpunkt nicht zugetraut habe, und es dann aber auch so ein bisschen bereut habe, als ich gesehen hab. Ok, es funktioniert irgendwie auch. Sie kriegen das hin. Es ging alles, du kriegst auch Unterstützung. Und ja, das war für mich jetzt irgendwie so der Impuls zu sagen, OK, ich mach das jetzt, ich trau mich und gehe nach Barcelona. 00:02:19 Anja Mhm, genau, wir haben auch mit einer gesprochen, die gerade in Glasgow ist. Aber zu ihr kommen wir dann später auf jeden Fall noch mal bei mir im Studium ist es auch immer ein Thema gewesen, vor allem halt auch durch Freunde und eigentlich war es auch immer direkt vom Studiengang empfohlen, dass man im Studium ins Auslandsstudium geht. Aber ja, wir wollen halt in dieser Folge eben beleuchten, ob es sich lohnt und wann vielleicht der perfekte Schritt wär. Ob es auch für jeden was ist oder nicht. Weil so ich kenn das in meinem Umfeld, das halt viele Leute sagen, ja das musst du unbedingt gemacht haben, weil es ist top für den Arbeitgeber und er würde dich dann bevorzugen, im Gegensatz zu anderen Bewerbern vielleicht. Und irgendwie erzeugt das halt in mir dann so ein bisschen, ja diese Fear of Missing out. Und wenn ich das jetzt nicht mache, werde ich dann nicht mehr oder habe ich dann nicht die gleichen Chancen wie die anderen? 00:03:18 Lena Das kam bei mir auch ganz krass, als meine Kommilitonen und Freundinnen ins Ausland gegangen sind und ich gefühlt die Einzige war, die sich das nicht getraut hat. Und das mit dem Lebenslauf verstehe ich total. Wir kommen ja beide aus der Medienbranche und wenn ich dann irgendwie in großen Unternehmen gucke, BMW oder Siemens, da steht mittlerweile ja schon Auslandserfahrung erwünscht, und es kann halt schon ein Ausschlusskriterium sein. 00:03:44 Anja Ja, ich find das auch. Ich habe mich jetzt auch für diese Podcast Folge hier einfach mal informiert im Internet und hab auch geguckt, dass zum Beispiel Führungskräfte bei BMW, also die müssen einen Auslandsaufenthalt haben. Das finde ich echt interessant und irgendwie, da denke ich mir halt, ja okay wofür denn? Die Sprache, also, dass du das Englisch verbesserst. Oder ist es dann eher, dass du selbständiger wirst und einfach mal was anderes gesehen hast? Weil dann finde ich persönlich muss es halt nicht unbedingt das Ausland sein. 00:04:15 Lena Ja, voll. Ich habe da mal eine Statistik rausgesucht aus 2023 vom Deutschen Institut für Wirtschaft und dem Austauschdienst. Und da ging es tatsächlich darum, warum viele Personaler sozusagen Auslandserfahrung erwarten und dass es eben viel mehr mit den Kompetenzen zu tun hat, die dahinter liegen. Und diese Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit, auch ein Organisationstalent, das sind natürlich Aspekte, die irgendwie mit einem Auslandsaufenthalt einhergehen. Die ganze Planung vorab. Aber die kannst du natürlich auch im Inland erwerben. Mhm, aber sicherlich lernst du im Ausland eine gewisse Eigenständigkeit und ja, das ist sicherlich so n Punkt, wenn du siehst, derjenige ist schon im Ausland gewesen, dann kannst du vielleicht schon so sagen als Personaler: Ok, die deckt schon mal das das und das ab. Ob das dann so ist ist eine andere Frage aber du weißt was ich meine, oder? 00:05:11 Anja Ja, die Eigenschaften verstehe ich, dass die dadurch vielleicht kommen könnten durch eben diese Erfahrung, die man sammelt. Aber ich habe auch gelesen, es war, glaube ich, eine Studie von Erasmus Studierenden, dass die meisten Studierenden nach Österreich, Niederlanden und Schweiz gehen. Genau, und da denk ich mir Österreich ok gut ist ein anderes Land, aber von der Sprache her weiß ich jetzt nicht ob die Unis da, also ob du da Englisch redest weißt du wie ich mein? Also dann wäre es. 00:05:43 Lena Ja, wirklich. Ja, das ist so n bisschen die Low Variante von ins Ausland gehen, weil es noch deutschsprachiges Europa ist. 00:05:46 Anja Ja. 00:05:51 Lena Ich habe auch dazu tatsächlich ergänzend gelesen, das zu Corona Zeiten so online Auslandssemester gab, was ich auch sehr spannend fand, weil für mich persönlich, ich gehe vor allen Dingen ins Ausland, weil ich gern die Sprache lernen möchte und auch viel von der Kultur. Und es fällt ja dann alles so n bisschen weg. Bei der Onlinevariante und auch in Österreich klar der Dialekt und in der Schweiz aber so grundsätzlich so sein Englisch zu verbessern, das fällt natürlich. Wie du schon sagst ein bisschen hinten runter hm. 00:06:23 Anja Ja, wir haben auf jeden Fall auch für die Folge mit Emmeline geredet und haben sie mal gefragt, wo sie denn jetzt gerade ist und warum sie sich entschieden hat, dahin zu gehen. 00:06:35 Gast Hallo, ich bin Emmeline, bin 24 Jahre alt und verbringe gerade mein Auslandssemester in Schottland. Die erste Idee, mein Auslandssemester in Großbritannien zu machen, kam, als ich so 14 oder 15 war, als wir mit der Schulklasse auf Klassenfahrt in London waren. Da fand ich es richtig, richtig schön, und da kam das erste Mal die Idee auf, dass eigentlich ein Teil von einem Studium in Großbritannien richtig schön wäre. 00:07:00 Anja Vielen Dank Emmeline für deinen Input auf jeden Fall. Lena, du hast ja am Anfang erzählt, du gehst jetzt auch ins Ausland nächsten Jahres, Frühjahr, oder? 00:07:09 Lena Genau ab April nach Barcelona. Ich freu mich auch sehr. 00:07:12 Anja Drauf und hast du da schon jetzt alles vorbereitet oder kommt da jetzt noch ganz viel auf dich zu, beziehungsweise was waren jetzt so deine ersten Schritte dafür? 00:07:20 Lena Oh, ganz spannend. Ich dachte, ich bin super früh dran mit einem halben Jahr Praktikumsplatz, suche, es ist halt Teil vom Pflichtpraktikum bei mir im Studium und ich dachte ok ich habe schon mal einen Praktikumsplatz. Ich bin jetzt an einer Sprachschule im Marketing. Und ja, dann kamen diese ganzen bürokratischen Hürden, die man so aus Deutschland kennt, mit Auslands Bafög beantragen, das habe ich viel zu spät gemacht, auch die Erasmus Förderung, also ich gehe über Erasmus plus, das ist ja dieses Förderprogramm für den Austausch in Europa andere Kulturen kennenzulernen. Und dieser Antrag, das sind ja teilweise Manuskripte, die man da einreichen muss. Also ich würde schon behaupten, dass ich relativ organisiert darangegangen bin und trotzdem ist es eine ganze Menge. Du brauchst ständig irgendwelche Unterschriften deiner Praktikumsstelle oder dem ja deiner Partneruniversität. Also du bist da im ständigen, also das eine bedingt das andere und da muss ich sagen, das finde ich das tatsächlich eine ziemliche Hürde als Vorbereitung für den Auslandsaufenthalt. 00:08:30 Anja Das glaube ich. Bei mir würde das schon anfangen mit Entscheidungen treffen. Ich bin generell, sage ich, immer chronisch entschlossen. Weil es gibt ja so viel Möglichkeiten. Du kannst n Teilstudium machen, Vollstudium, Aufbaustudium wie du n Praktikum man könnte n soziales Jahr absolvieren oder auch einfach als Au Pair ins Ausland gehen und es sind irgendwie so viele Möglichkeiten, die er dann auch ja sag ich jetzt mal andere Wege. Also du musst ja dann andere Wege gehen. Der Aufenthaltsdauer brauchst du dann Visum. Wie sieht's mit Stipendien aus oder Bafög ist auch, also irgendwie ist das für mich persönlich wär das schon irgendwie die erste Hürde. 00:09:08 Lena Auf jeden Fall also Unterkunft ist auch n ganz ganz schlimmes Thema. Also alle mit denen ich gesprochen habe. Unterkunft war fast mit das schlimmste an Organisation, denn du weißt überhaupt nicht auf was du dich da einlässt. Du kannst im schlimmsten Fall irgendwie an Scam geraten. Es ist halt auch so n Ding, dass man zum Beispiel in Spanien über Facebook Gruppen seine Unterkunft sucht und ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich 2024 mir noch mal Facebook installiere. Aber es ist halt wirklich notwendig, weil diese Portale wie WG gesucht, die wir in Deutschland kennen, die gibt es halt dort nur bedingt und du zahlst dann oft noch eine Gebühr obendrauf, dass es halt auch eine seriöse Vermittlung ist. Und da landet man dann schon auch so bei erstens 500 - 600€ für ein kleines WG Zimmer, das ist schon ganz schön heftig. Ja also das ist glaub ich der größte Struggle mit der Unterkunft und da muss ich auch sagen, da habe ich mich bisher auch vorgedrückt also da muss ich jetzt definitiv auch mehr recherchieren. 00:10:10 Anja Ja, Emmeline, die habt ihr ja vorhin schon gehört. Die hat erzählt, dass sie in der Achter WG gelandet ist. Und das war für sie auf jeden Fall auch erstmal ne Umstellung. 00:10:16 Lena Oh ja. 00:10:19 Lena Und welche Erwartungen Emmeline so an Ihre WG hatte, hören wir jetzt. 00:10:25 Gast Meine Erwartungen. Ich muss zugeben, ich hatte am Anfang 2 sehr große Erwartungen, die waren aber eher negativ. Also ich hab mich eher mental darauf eingestellt, dass ich 2 große Probleme haben werde, dass erste Problem war so im Kontext wo? Weil ab einem gewissen Zeitpunkt der Vorbereitung halt fest stand, dass ich in der Achter WG leben werde. Und davor hatte ich halt richtig Angst. Irgendwie, weil das sind halt so viele Menschen und ich hab halt vorher mal für ein halbes Jahr in einer Vierer WG gelebt und das war halt schon chaotisch. Von daher hatte ich da, also davor hatte ich ziemlich großen Respekt und hab halt erwartet, dass es chaotisch wird und laut. Wird, und das ist vielleicht in so eine Zweck WG. Geht aber halt irgendwie nicht herzlich wird und das hat sich aber komplett verwandelt, als ich meine Mitbewohnerin kennengelernt hab, weil die alle so lieb sind und wir uns mittlerweile richtig gut angefreundet haben. Von daher ist jetzt diese schlechte Erwartung. Hat sich eher insofern gewandelt, dass ich jetzt erwarte, dass ich ja echt mit guten Freundschaften rausgehe. Meine Mitbewohnerin, die kommt aus ganz verschiedenen Ländern, wir haben welche, die aus Amerika kommen, eine kommt aus Belgien, eine kommt aus Dänemark. Wir haben jemanden aus Chile dabei und aus Kanada. Von daher kann. Sind das hier gerade Freundschaften, die entstehen, die irgendwie auf der ganzen Welt dann mal verortet? Das ist ganz cool und meine zweite große negative Erwartung, die ich hatte, ist, dass ich halt in der Uni richtig Schwierigkeiten haben werde mit der Sprache, weil ich mir dachte, dass Unterricht auf Englisch natürlich schon anders ist als das, was ich kenne. Aber auch das hat sich gar nicht bewahrheitet. Zum Glück also, man kommt ja wirklich so schnell in die Sprache rein und der schottische Akzent, der ist schon manchmal heftig, aber man gewöhnt sich halt total dran und das führt sich ab einem gewissen Punkt einfach natürlich an und ich bin richtig happy, dass sich die Angst nicht bestätigt hat und das. Sich nicht komplett alleine sein muss. Ich mein, Ich kann alleine sein und da hab ich auch ne gute Zeit, aber ich hab halt ja auch zum Glück Menschen gefunden, mit denen ich auch ne schöne Zeit verbringen kann. 00:12:32 Lena Auch die liebe Christine aus unserer Community hat uns dazu eine Sprachnachricht zugeschickt. 00:12:38 Gast WG Leben ist auch richtig toll. Also es gibt hier Wohnheimblöcke und in dem einen Block sind auch viele weitere Erasmus Leute und die sind so ne richtige Gruppe geworden. Dass ich halt daneben wohne, kann ich da halt auch immer dabei sein. Und die machen Filmnächte- Wir haben gestern gegrillt und machen zusammen regelmäßig irgendwelche Ausflüge irgendwohin. Das heißt ja Menschen, diese Gemeinschaft ist ne super schöne Erfahrung. 00:13:05 Anja Dadurch, dass du ein Praktikum machst, hast du das bewusst gewählt. Anstelle von einem Auslandsstudium, um eben auch so weiß nicht studierendengebühren dem entgegenzuwirken. Oder war das jetzt für dich, weil es einfach zeitlich gepasst hat? 00:13:21 Lena Und das ist ein spannender Punkt. Das habe ich auch schon von vielen gehört, dass die Studiengebühren sehr hoch sind. Emmeline hat ja auch gesagt, dass sie sehr viel Geld für ihr WG Zimmer zahlt und das gerade mal. Also so von den Erasmus Fördermitteln abgedeckt ist. Also da sind wir ja in Deutschland schon so n bisschen verwöhnt, dass wir nicht so Studiengebühren haben. Für mich persönlich war das jetzt kein Punkt. Ich fand Praktikum einfach ein bisschen flexibler und mir geht es ja persönlich eher um die Praxiserfahrung und die Sprache, so dass ich da einfach für mich mehr Möglichkeiten sehe. Aber ich glaube, dass ein Auslandsstudium, da lernst du halt viel schneller junge Leute kennen, was du natürlich im Praktikum bist, du erstmal alleine kennst niemanden, keiner spricht deine Muttersprache, du bist so zwischen, ja zwischen Fernweh und Tatendrang, so stelle ich mir das vor und das ist auf jeden Fall auch eine Befürchtung. 00:14:14 Anja Ja, total. Also natürlich, man möchte was erleben, man möchte rauskommen und du hast dich für Spanien entschieden, weil es ja auch so die Sonne ist, wahrscheinlich und du dann schön am Strand Zeit verbringen kannst. Aber man darf nicht vergessen, dass du ja auch da bist zum Arbeiten. Also ich finde man man ja, darf nicht vergessen, dass du erstens vielleicht erstmal am Anfang auch alleine bist, weil es dauert seine Zeit, bis man vielleicht Leute kennenlernt, vor allem du jetzt im Praktikum, die sind vielleicht auch alle älter als du und weiß nicht, haben also ihren eigenen Alltag schon, dann kommst du da rein und sagst, hi, wer möchte mit mir an den Strand gehen. Alle sind so, ja, wir müssen arbeiten. Aber ja, du müsstest auch auf jeden Fall. Also Fernweh hast du ja, weil was, weil du was erleben möchtest. Das kann ich halt schon verstehen, dass das ein Zwischenspiel ist, nicht ein Zwischenspiel, ein wie sagt man, sag ich mal genau. 00:15:06 Lena Ein Balanceakte. Ja voll also wenn ich Emmeline höre, die sagt, sie war schon bei einem schottischen Tanzabend und sie hat einfach schon ganz viel Kultur mitgenommen und war in den schottischen Heide und hat einen Wanderausflug mitgemacht. Ich finde das richtig mutig und ich hoffe, dass ich das auch mitnehmen kann. In meiner Zeit in Barcelona. Ja, man muss irgendwie. Ich hab nicht den Plan in meinem Zimmer zu sitzen und nichts zu tun, und das ist glaub ich, da muss man schon so n bisschen out of your comfort zone und ein bisschen ja aktiv dann auch die Stadt oder die Umgebung erkunden. Und ja, es klingt bei Emmeline richtig gut und nach einer schönen Erfahrung. 00:15:50 Anja Ja, was ich auch sehr spannend fand, und weiß nicht, ob ich mich das getraut hätte, aber sie hat uns erzählt, dass sie Haggis probiert hat. Ja, und da war ich auch erstmal so und aber ja, was sie dazu gesagt hat, das könnt ihr euch auch jetzt gleich mal selber sagen. 00:16:07 Gast Haggis ist das Nationalgericht der Schotten, und das ist Schafsmagen gefüllt mit Herz, Lunge und Nieren, mit Innereien gefüllter Schafsmagen. Das klingt richtig eklig. Ich hab es probiert. Das erste Mal in einem sogenannten Haggis Burger. Da war einfach das Burger Patty aus Haggis gemacht und es war tatsächlich gar nicht so schlecht. Ich fand es sogar ganz gut, aber einfach weil da natürlich Tomaten, Gurke und Brot mit dazu war. Deswegen hat man jetzt gar nicht so einen riesen Unterschied zu einem normalen Bürger geschmeckt, aber das zweite Mal als ich es probiert hab, da hat sich meine Meinung geändert, das war so eklig, das war halt nicht irgendwie Verbindung mit Brot oder so, sondern das war halt einfach ein Stück Fleisch auf dem Teller ohne irgendwas dazu und da fand ich es richtig herausfordernd. Ich hatte das Gefühl, das muss ich machen. Ich bereue es auch nicht, aber ich weiß jetzt, es schmeckt mir nicht. 00:17:08 Anja Ja, ich würde zu dem nächsten Punkt kommen, der auch vielleicht interessant sein könnte und zwar die Sprachkenntnisse. Also ich persönlich würde mich auf jeden Fall noch mal vorbereiten mit einem Sprachkurs, du soweit ich weiß hast ja auch Spanisch belegt, extra jetzt oder? 00:17:23 Lena Genau. Ja, ja, ich hab nur ein A2 Level, damit werde ich nicht sehr viel weiterkommen in Spanien. Mir fällt Sprachenlernen zum Beispiel nicht so leicht und ich hoffe tatsächlich, dass ich im Ausland sowohl meine Englisch als auch Spanischkenntnisse einfach verbessern und ich weiß, da gehört ganz viel, ja, unwohl und auch ich weiß nicht, ob du das kennst, wenn man so im Urlaub ist und in einem Fall nicht die Worte ein und die Grammatik ist falsch. Also ich schäme mich da ganz oft für weil, ich habe das Gefühl so wir hatten Englisch in der Schule und trotzdem habe ich ein so grottiges Englisch und das möchte ich nicht und das ist definitiv so ein Aspekt, wo ich glaube, dass mehr Auslandsaufenthalt mehr bringt als jetzt ein Sprachkurs, wo ich so einmal die Woche hingehe. 00:18:10 Anja Genau, ja, ich hab auch das Gefühl, dass man immer denkt, wir hatten es in der Schule, wir müssen direkt perfekt englisch können und das ist aber natürlich auch erstmal ne Überwindung für uns, weil es eben nicht unsere Muttersprache ist. Aber ja, ich find es eigentlich schon ziemlich gut, dass du jetzt generell erstmal n bisschen spanisch kannst. Das war ja auch nicht Pflicht, das hast du ja freiwillig gemacht. Und dass du da jetzt auch aktiv ein spanisches Land dir gewählt also gewählt hast dafür und dich dafür entschieden hast und nicht für n englischsprachiges Land, ist ja auch spannend, weil du dann vielleicht eher dein Spanisch noch vertiefen möchtest, oder was dann doch eher einfach nur die Sonne, die dann überzeugt hat. 00:18:50 Lena Ja, also die Sonne und der Strand waren schon sehr oben auf meiner Länderwahlliste, aber es ist tatsächlich, ich lieb auch die Sprache. Also ich find Spanisch ist viel interessanter als Französisch, ist auch leichter zu lernen von der Grammatik her. Insofern ja spielte da auf jeden Fall Sprache, lernen und auch natürlich Sonne, Kultur, schöne Architektur auch ne große Rolle. Du hast ja vorhin schon gesagt, Anja, dass du gar nicht unbedingt dich zieht, es gar nicht so ins Ausland, woher kommt denn das? Also es gibt ja einige, die sagen, auch Ausland muss ich nicht unbedingt machen. 00:19:29 Anja Ja, also ich, ich bin nicht generell gegen das Ausland. Auf jeden Fall eine wertvolle Erfahrung. Ich persönlich finde halt, das kann man auch woanders machen oder durch andere, durch andere Erfahrungen. Ich sag auch immer, ich bin irgendwie erwachsen geworden nach dem Abi, weil ich Betreuerin war im Ferienlager und da wurde mir auch so viel Verantwortung gegeben, die in so einem jungen Alter, wo man ja wirklich, also ich hab bei meinen Eltern gewohnt, da wusste ich noch. Irgendwas funktioniert und dann hast du da auf einmal so 20 Kinder bekommen und du musst dich um die kümmern, dass es denen gut geht. Und ja, da hab ich halt auch sehr. Gelernt einfach auch. Ja, Eigenständigkeit und Verantwortung übernehmen und deswegen bin ich halt der Meinung, dass es nicht unbedingt das Ausland sein muss. Also man kann auch halt eben andere Erfahrung der ein Praktikum schon, vielleicht jetzt in einer größeren Stadt, wenn man aus dem Dorf kommt und man macht ein Praktikum in Berlin, das ist ja auch komplett ne andere Welt, man kommt aus seiner Komfortzone raus und lernt trotzdem die Fähigkeiten, die dann vielleicht n Arbeitgeber von dir. Deswegen aber so generell bin ich nicht dagegen. 00:20:36 Lena Ja, ok, ich verstehe was du meinst. Also da werden wir eben auch wieder bei den Punkten mit Problemlösefähigkeit und so, das sind ja alles Aspekte, die du dann in deinem deiner Betreuer Zeit sozusagen gelernt hast für dich und dass so ne wichtige Entwicklungsstufe ist, weil das haben wir auch aus den Sprachnachrichten rausgehört, dass es für viele einfach ne ganz große persönliche Entwicklung ist, wenn sie sich für einen Auslandsaufenthalt entscheiden und sie doch mit einem anderen, ja anderen Reflexionsvermögen nach Hause kommen beziehungsweise dann auch ihr Leben in Deutschland noch mal anders beleuchten. 00:21:12 Anja Ja, ja, das stimmt. Wir haben ja auch schon Erfahrungsberichte gehört, jetzt auch unter anderem von Emmeline, dass auch die Leute jetzt bei ihr im Ausland, also die Menschen sind da ganz anders als in Deutschland. 00:21:25 Gast Der größte kulturelle Unterschied, der mir hier in Schottland aufgefallen ist, ist tatsächlich wie freundlich und offen und herzlich die Menschen sind. Also klar sind die Menschen in Deutschland auch total nett, wenn man sie um irgendwas bittet oder aber so diese allgemeine Freundlichkeit auf der Straße, die war total neu für mich. Irgendwie. Es ist hier so richtig normal, dass man sich mit den Leuten, die im Restaurant neben dir am Tisch sitzen, dass man sich mit denen unterhält und dass also die interessieren sich dann einfach für dich und fragen, wo du herkommst, und geben dir Tipps, was du alles noch schönes unternehmen kannst und so. Und ich muss sagen, also man kommt halt so total schnell in Gespräche. Und da war, wo die Herausforderung für mich, wirklich Smalltalk zu üben, weil das ist ja irgendwie manchmal so ein bisschen unangenehm, Smalltalk zu halten. Aber also, das war auf jeden Fall herausfordernder. Glaub daran bin ich schon besser geworden und das war so der größte Unterschied. So einfach im allgemeinen Leben, im Alltag und in der Kultur. Das ist mit als allererstes vor allem positiv aufgefallen ist. In Deutschland sind halt die Menschen auf den Straßen viel privater und irgendwie gucken alle so auf ihr Handy. Also klar gucken die Leute hier auch auf ihr Handy, aber die sind irgendwie aufmerksamer, was ihr Umfeld betrifft und die, die sind irgendwie einfach offen. Offenherziger und die interessieren sich einfach, was so auf der Straße los ist. Und dann quatschen die dich halt einfach an und das ist irgendwie cool. 00:22:52 Anja Sie persönlich sagt ja auch, dass sie da viel netter sind und ja einfach sich ansprechen auf der Straße und nicht an die vorbei gehen, so nach dem Motto, Oh, bloß nicht die Person ansprechen oder bloß nicht Augenkontakt aufnehmen, das macht ja auch schon nochmal den Unterschied so kulturell stimmt. 00:23:08 Lena Auf jeden Fall. Da haben wir auch einen ganz coolen Beitrag von Christine bekommen. Sie ist gerade in Irland und erzählt genau das Gleiche zu den Menschen dort und dem Smalltalk. Und was genau Sie dazu sagt, hören wir jetzt. 00:23:24 Gast Und kulturmäßig auch auf jeden Fall das ihren tendenziell sehr sehr nett sind und sehr hilfsbereit sind. Und ich finde es auch richtig richtig gut, weil wenn man irgendwelchen Leuten auf der Straße begegnet, auch wenn man die nicht kennt sobald man Blickkontakt hat nickt man kurz und lächelt so und ich find das irgendwie sehr sehr awesome und sehr sehr niedlich. 00:23:47 Anja Noch mal zu dem Thema, warum ich mich so gegen oder ich mache jetzt aktiv kein Auslandsstudium jetzt. Ich bin jetzt auch im Master im dritten Semester, also die Zeit wird jetzt auch knapp, wo man das machen könnte. Also so wie du es machst, ist jetzt schon noch der richtige Zeitpunkt, aber ich hab mich auch n bisschen dagegen entschieden aus finanzieller Sicht. Also ich find es schon. Teuer und man hat ja auch ne Wohnung hier in Deutschland. Dann braucht man wie du ja auch vorhin gesagt hast, ne Wohnung in vielleicht jetzt wie du in Spanien, wo du ja auch meintest, das wird einfach schwierig und dann muss man ja dort auch leben können und leben wollen und ich bin persönlich jetzt über 25, das heißt ich bekomm auch kein Kindergeld mehr, ich bekomm kein Bafög, es wird dann also ja ich find das schwierig das dann zu finanzieren.Man bekommt zwar ein bisschen Unterstützung, aber so wie er Melina auch erzählt hat, das reicht halt. Also das Auslands Bafög reicht für Sie für die Miete. Aber man muss ja da auch Lebensmittel kaufen, da möchte man was erleben, so wie sie Haggis probieren, kostet ja auch Geld und dann ja hab ich da n bisschen Angst vor, dass ich dann da sitze. Meine Miete ist zwar bezahlt. Ja, ich einfach nur Geldprobleme hab, weil ich dann auch meine Wohnung hier in Deutschland finanzieren muss und so Versicherung kommt ja auch noch dazu. Oh ja, ja, wir haben auch mit unserer Expertin, sozusagen Frau Lorenz geredet und wir haben sie jetzt auch mal gefragt, was sie denn empfehlen kann oder welche speziellen Möglichkeiten es für Studierende gibt, die sich da finanziell schwerer tun. 00:25:17 Frau Lorenz (International Office) Also es gibt schon innerhalb der Erasmus Förderung sogenannte Social Top Up, was man bekommen kann und das sind 250 € monatlich, die auf das eigentliche Stipendium obendrauf kommt. Das gibt es für Studierende, die mit Kind ins Ausland gehen, für Erstakademiker und Erstakademikerinnen, dann für Erwerbstätige. Wenn die über 450 € aber unter 850 € verdienen und dann natürlich auch für Studierende, die eine chronische Erkrankung oder ein Grad der Behinderung haben. Das war es eigentlich. Und Bafög kann natürlich auch immer zusätzlich beantragt. Selbst wer kein Bafög in Deutschland bekommt, Auslands Bafög ist ja immer noch mal eine Unterstützung für die Mehrkosten im Ausland. Es ist also durchaus möglich, dass Leute Auslands Bafög bekommen, die hier gar kein reguläres Bafög bekommen. 00:26:14 Lena Das war Frau Lorenz vom International Office unserer Hochschule. Diese Erasmus Förderung, die sie angesprochen hat, das ist natürlich immer ein Weg, den viele junge Studierende nehmen, weil es so ja, also man hat so n die Fördermitteltöpfe sind voll, also zumindest in Sachsen-Anhalt, wo wir studieren. Es vor allen Dingen auch eher so. Sozialwissenschaftler und Wirtschaftswissenschaftler sind, die sich für eine Auslandstätigkeit entscheiden. Und ja, Studierende im Bereich Ingenieurswissenschaften nicht unbedingt den Weg ins Ausland gehen, weil sie auch hier einfach viele Möglichkeiten in Deutschland haben und den Aspekt, den du auch angesprochen hast. Ja, mit Finanzierung. Du kannst ja neben dem Auslandsaufenthalt oder dem Praktikum auch schwer arbeiten. Also du kannst ja gar nicht so viel dazu verdienen, das heißt, du bist darauf angewiesen, dass diese Erasmusgelder reichen und vielleicht im besten Fall noch Kindergeld und Auslands Bafög, aber wenn das alles wegfällt, hast du halt ja so im Schnitt zwischen 500 bis 800€ pro Monat, was du für den Erasmus Töpfen bekommst. Und das reicht natürlich je nach Land nicht unbedingt und da muss man schon ein bisschen gucken und wenn man dann ja vor Ort ist und nicht das machen kann, was man möchte. 00:27:39 Anja Ja, ja, sehr schwierig. Mhm, ja, ja, vielleicht ist es auch einfach wichtig, jetzt für unsere Zuhörer zu wissen, dass man also, falls sie überlegen, so wie Leo sie überlegt, dir jetzt das Auslandsstudium zu machen oder n Auslandsaufenthalt, dass man da vielleicht auch einfach ja schaut, wie alt man ist, zum Beispiel jetzt, und wenn man jetzt auch unter 25 ist und überlegt hm, wann mache ich das, in welchem Semester, dass man dann sich vielleicht überlegt, ok, wenn es Kindergeld noch da. Dann vielleicht eher dort ins Ausland gehen als jetzt im Master im letzten Semester, wo vielleicht auch potenziell die Leute älter sind. 00:28:18 Lena Ja, auf jeden Fall. Also ich glaub der Zeitpunkt ist gar nicht so irrelevant. Christine hat ja auch gesagt, dass bei ihr nach der Schule ganz Viele damals ins Ausland gegangen sind und für sie war da aber nicht der richtige Zeitpunkt. Im Bachelor war dann natürlich für uns jetzt alle Corona Krise. Das war auch dann für sie einfach nicht mehr möglich und deshalb war es ihr umso wichtiger, jetzt im Master zu gehen. 00:28:44 Gast Ich habe in der Schulzeit gesehen, dass dann nach dem Abi alle meine Freunde ne Auslandserfahrung gemacht haben in Form von dem FSJ und wusste da schon, dass das auch ne Erfahrung ist, die ich gern irgendwann machen möchte, aber die mir da einfach noch zu früh waren. Aber ich hab natürlich gesehen, wie sehr die daran gewachsen sind und was die alles für coole Erfahrungen gemacht haben und wie sehr die das einfach bereichert hat, so ein FSJ zu machen. Das heißt, mir war schon klar, dass ich dann irgendwann im Erasmus landen werde und. Das hat aber n Bachelor nicht so funktioniert, weil dann Corona kam und mir das einfach zu unsicher war. Und deshalb war es jetzt an der Reihe und ich hatte einfach richtig Lust, mal auszutesten, wie sicher ich mich in Englisch fühle und das natürlich auch zu verbessern dann im Ausland. 00:29:25 Lena Ich komme hier immer mit meinen Statistiken. Anja, es tut mir leid. 00:29:28 Anja Nee, finde ich ja gut, finde ich gut, dass du ein paar ja Statistiken auch hier mit einbringst. 00:29:33 Lena Nein, ich habe tatsächlich gehört, dass die meisten dann doch in ihrer Bachelorarbeitsphase ins Auslandsstudium oder Praktikum gehen. Wenn einige auch noch im Master, aber grundsätzlich ist Bachelorstudium schon so der Zeitpunkt dafür. Ich selber bereue es auch ein bisschen, weil mein Bachelor war um einiges entspannter als der Master, aber gut, das kann man nie wissen, es gibt auch Absolventenpraktika, das Wissen auch ganz viele nicht, das finde ich auch eine schöne Variante, weil du bist dann natürlich schon ein bisschen älter. 00:30:03 Anja Und hast auch eben schon n Abschluss, kannst n bisschen was vorweisen und gehst dann eben noch mal. Wenn du zum Beispiel nicht grad direkt von Studium nahtlos einen Job findest, kannst du sagen, ich mach erstmal 3 Monate noch mal Auslandspraktikum, dass du nicht so ne Lücke im Lebenslauf hast. Ja, und da ist auch ich hab auch gehört und gelesen, dass man so n Praktikum, dass es dann auch eher bezahlt wird. Also jetzt so so Praxis Semester, so wie wir jetzt haben und dann brauchst du ein Pflichtpraktikum und es wird oft nicht bezahlt, auch nicht im Ausland, da sind sie halt froh, dass du sie unterstützt, aber. Ja, da weiß man dann schon als Student. Ok, ich krieg jetzt hier nicht wirklich Gehalt, aber dann, wenn du nach deinem Abschluss dann Unternehmen hilfst und da auch wirklich deine Arbeit beisteuerst, die ja dann auch so nachgewiesen ist, quasi durch den Abschluss, dann ist schon eher möglich, dass man dann auch Gehalt bekommt. Das würde ja auch noch mal viel Last abnehmen. Wir wollten das Ganze auch noch mal aus Expertenmeinung wissen und haben Frau Lorenz gefragt, wie Studierende den besten Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt in ihr Studium integrieren können. 00:31:10 Frau Lorenz (International Office) Praktisch ist es ja so, sie fangen im Oktober im ersten Semester an mit dem Studium, und da läuft die Ausschreibung für das kommende akademische Jahr. Dann im Prinzip das dritte um vierte Semester der Erstsemester betrifft. Also ist es jetzt zumindest während des Bachelors tatsächlich erst zum dritten Semester rein von der Bewerbungsphase her möglich. Wenn sie jetzt natürlich im Maße sind, hatten wir auch schon die Fälle, dass sich zukünftige Masterstudierende schon bei mir gemeldet haben, bevor die überhaupt an die Hochschule Merseburg gekommen sind, haben sich erkundigt nach den Möglichkeiten, die es gibt und haben tatsächlich pro forma schon eine Bewerbung eingereicht, und die konnten dann halt auch während des ersten oder zweiten Masters ausgehen. Also das gibt es. Das heißt, bei Ihnen ist es relativ zeitig möglich und bei allen anderen Studiengängen ist es dann aber sich so, dass die in der Regel Fachbereich Wirtschaftswissenschaften das fünfte und sechste Fachsemester nutzen. Da wird eigentlich sogar so ein bisschen erwartet, dass die ihr ja früher nannte man das Grundstudium komplett mit dem 4 Semestern schon mal durch haben. Dann haben die auch die Ganzen, also so Pflichtveranstaltungen, die es vielleicht selten abzudecken gibt im Ausland hier schon komplett erledigt und sind dann so ein bisschen in der Spezialisierung oder im Wahlbereich und bei den Ingenieuren ist das eigentlich. Die müssen halt auch gucken, weil bei den Ingenieurstudiengängen habe ich häufig noch nicht das umfassende englische Sprachangebot oder Lehrangebot an den Partnerhochschulen. Früher sind die Ingenieure hauptsächlich für ihre Abschlussarbeiten oder für die Industrieprojekte. Das hat sich aber sehr gewandelt. Also die gehen mittlerweile auch für normale Studiensemester raus, aber tatsächlich in höheren Semestern. Also ich würde mal sagen so das Fünfte ist dann so die Regel für die anderen Fachbereiche. 00:33:06 Anja Ja, wir haben jetzt schon oder sind auch viele positive Aspekte eingegangen, die so einen Auslandsaufenthalt mit sich bringt. Wir haben jetzt aber auch mal Frau Lorenz gefragt, was denn so die typischen Herausforderungen sind, mit denen Studierende auf sie persönlich zukommen, vor allem auch so Thema Heimweh, das könnte ja auch interessant sein für Viele. Ja, ob Sie da Tipps hat oder ob sie da viel mitbekommt, dass da Leute auch auf sie dann zukommen und fragen, was man denn dagegen tun könnte. 00:33:35 Frau Lorenz (International Office) Also während sie im Ausland sind, wenn das Ganze schon angelaufen ist, ist eigentlich glaub ich die größte Herausforderung die Kurswahl. Im Vorfeld müssen die Studierenden schon Kurse wählen, die sie an der Partnerhochschule belegen, und sie klären auch im Vorfeld ab. Mit dem Prüfungsausschussvorsitzenden, wie die Anerkennung laufen soll. Jetzt kommt es aber in 90% der Fälle tatsächlich dazu, dass die Studierenden die Kurse so nicht belegen können, wie die vorher festgelegt waren, sei das, weil zeitliche Überschneidungen sind, ja oder weil sie vielleicht nicht reinkommen. Der Kurs ist zu voll, es kann auch meine Lehrkraft krank werden und es findet nicht. Also es gibt unterschiedlichste Gründe oder man saß die ersten 14 Tage drin und hat inhaltlich festgestellt, das interessiert mich jetzt eigentlich doch nicht so. Ich würde lieber was anderes machen, das sind alle so Gründe die dazu kommen, also ich denke das sind die Herausforderungen während eines Semesters, dass ich nicht auf die geforderten Credits komme. Oder dass die inhaltlich die neuen Kurse dann so anders sind, dass meine Anerkennung hier nicht mehr funktioniert und ich vielleicht nicht die vereinbarten Credits zur Anerkennung hier dann nicht bekommen kann, um vielleicht mehr nachholen muss. Mit dem Praktikum habe ich jetzt selber wenig zu tun, da kann ich mich eigentlich gar nicht aus dem Fenster lehnen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es manchmal Schwierigkeiten gibt mit der tatsächlichen Arbeit vor Ort, dass das Praktikum Inhaltsmäßig von den vom Tätigkeitsprofil her anders ausgeschrieben ist und ich dann vielleicht vor Ort tatsächlich sehr viele Hilfsorten mache und unzufrieden bin. 00:35:16 Anja Ja, das war ja auch schon mal ganz interessant. Wie stehst du dazu, Lena, also hast du jetzt schon das Gefühl, oh, ich könnte Heimweh haben oder bist du da gerade noch ziemlich zuversichtlich und denkst, ach, ich genieße einfach die Zeit? 00:35:29 Lena Also ich hab auf jeden Fall Angst vor Heimweh, gerade wenn man so die ersten Tage/Wochen da ist. Du hast ne neue WG, alle sprechen wahrscheinlich Englisch miteinander und man kommt ja dann auch in die Praktikumsstelle und gleichzeitig willst du so viel machen und ich, also ich aus, dass ich ein bisschen Heimweh kriegen werde. Ich hoffe, dass sich das schnell legt. Mir hat da Emmeline ein bisschen Hoffnung gemacht, was sie dazu sagt, wie sie ja den Heim, das Heimweh überwunden hat und wie es ihr dann die ersten Wochen in Schottland ging, das hören wir jetzt. 00:36:03 Gast Ich hab mich tatsächlich mental darauf vorbereitet, dass ich sehr schnell Heimweh bekommen werde. Einfach so, erfahrungsgemäß. Ich hab vorher viel mit meinem Umfeld einfach drüber gesprochen und ich hab mich, ich hab mich richtig aktiv mental darauf vorbereitet, damit damit okay zu sein, hier einfach mein eigenes Ding zu machen und halt nicht zu erwarten, dass ich hier Freundschaften fürs Leben finde. Sondern. Ich hab mir dann vorgenommen, mich selber davon zu überzeugen, dass es OK ist, wenn ich einfach hier Leute hab, mit denen ich irgendwie in der Uni mal zusammensitzen kann oder mit denen ich mal essen gehen kann. Aber es müssen keine großen Freundschaften daraus werden. Und ja, also ich hab mich halt dahingehend einfach in meinen Erwartungen gedämpft und hab versucht jetzt nicht super hoch zu stapeln mit allem, sondern OK damit zu sein, wenn ich auch einfach alleine und für mich bin und dann wird es trotzdem ne coole Zeit und genau. Aber tatsächlich hat es echt einige Wochen gedauert, bis ich das erste Mal so richtig Heimweh hatte. Ich hab dann schon so nach 34 Wochen hab ich mir gedacht, na jetzt müsste es doch langsam mal kommen, aber irgendwie war die ganze Zeit so viel los und so viel Neues zu entdecken und zu erleben und der ganze Alltag ist neu, da war irgendwie gar nicht so viel Platz für negative Gefühle wie Heimweh, aber der Tag kam und es Heimweh kam und. Was mir da tatsächlich am besten hilft, ist einfach Ablenkung und vor allem auch einfach mit meinen Mitbewohnerinnen hier drüber sprechen, weil es geht uns allen so. Viele haben Heimweh und dann hilft doch einfach mal eine dicke Umarmung und zu Hause anrufen, mit den Eltern quatschen oder halt mit den Geschwistern, das hilft auf jeden Fall und wie ich auch immer ganz gut aus dem Heimweh rauskomme, ist mir bewusst zu machen, wie wenig Zeit mir hier in Glasgow eigentlich nur noch verbleibt. Also wir zählen mittlerweile die Wochen und haben heute festgestellt, dass es nur noch 4 Wochen sind, bis wir uns alle verabschieden müssen. Und ja, da kommt man eigentlich immer so ganz gut aus diesem. Ich will nach Hause wieder raus, weil man dann eigentlich eher denkt, ich will noch länger hierbleiben, aber ich hab immer noch Heimweh. Ich glaub, ich hab eigentlich jeden Tag Heimweh, jetzt nicht so doll, aber halt schon so, dass man denkt, ach ja, es reicht dann auch, also ist auch schön, wenn man dann wieder nach Hause kommt. 00:38:26 Lena Du hast ja vorhin auch noch mal n Punkt erwähnt Anja, dass du selber sagst, ok, du kriegst mittlerweile jetzt mit 25 kein Kindergeld mehr. Gewisse Versicherungen musst du selber abschließen. Also Studium wird generell einfach finanziell schwieriger und du möchtest ja jetzt auch eigentlich zeitnah deinen Masterabschluss haben und das ist ja auch so n Punkt den ich zum Beispiel gehört hab damals im Sinne ja so FSJ oder irgendwie so n Gap hier oder Auslandsstudium, das verzögert dann Abschluss, da musst du länger arbeiten, das sind alles natürlich so ein bisschen. Ja ich, ich lach mittlerweile drüber, weil ich find es schon auch. Es ist ja keine verschwendete Zeit. Tatsächlich hab ich jetzt aber auch wirklich Fakten gefunden. In einer Statistik von Statista aus dem Jahr 2024 also noch recht jung, dass wir eigentlich immer jünger werden. Bei unserem ersten Abschluss. Also die meisten haben ihren erst, also die Erstabsolventen werden immer jünger 2003 lag das Alter noch bei 27,9 Jahren, 2023 bei 23,6 Jahren. Das fand ich sehr, sehr spannend. Das heißt, wir werden nicht unbedingt also älter mit unserem erst Abschluss. Und es dauert auch nicht länger. Ich konnte es mir selber gar nicht so erklären, warum das so ist. Warum 2003 ja die meisten so 27/28 Jahre alt waren und jetzt 23/24. Hast du ne Idee woher das kommt? 00:39:55 Anja Also warum sich das Alter jetzt so verringert hat, kann ich mir auch nicht erklären, aber irgendwie spricht es ja dann auch jetzt ein bisschen für meinen Punkt, weil ich über diesem durchschnittlichen Abschlussalter. Und ihr zum Beispiel, also meine Freunde im Studium, sind eigentlich alle jünger als ich, soweit ich das jetzt so richtig in Erinnerung habe. Und ja, irgendwie, ich weiß nicht, ich will auch einfach fertig werden. Du hast schon recht, also ich will jetzt eigentlich fertig werden und vielleicht ich kann mir dann eher vorstellen so n Absolventenpraktikum zu machen. Ich hatte das gar nicht auf dem Schirm. Also vielleicht nach dieser Podcast Folge guck ich gleich mal im Internet, was das denn genau ist. Genau also das, das find ich eigentlich ganz interessant, aber wie gesagt jetzt im Studium. Ist es nicht 2 für mich? Vielleicht ist für mich jetzt auch der Zug irgendwie abgefahren, es klingt bisschen hart, weil eigentlich ist es egal. Jeder geht ja so seinen eigenen Weg und ob man jetzt n Jahr länger braucht oder nicht ist ja jetzt auch egal. Aber ich persönlich, das finde ich halt auch einen wichtigen Punkt, den wir vielleicht noch mal hier erwähnen können, weil. Das muss einfach. Du musst das für dich tun. Also nur weil jetzt jemand sagt, Hey, das musst du gemacht haben, was wir jetzt auch am Anfang der Folge so erklärt. Das bringt dann nix. Nachher wirst du dann nur rausgehen und sagen, oh Gott, das war jetzt irgendwie gar nichts für mich und an dem Punkt bin ich einfach, also hab ich ja jetzt schon öfter hier gesagt, ich will fertig werden mit meinem Abschluss. Hab auch so generell schon viel Erfahrung gesammelt. Ich hab auch jetzt im Inland, also in Deutschland viele Praktika gemacht und fand die auch sehr hilfreich und ja, also wenn dann in der Arbeit vielleicht ermöglicht, dass mir irgendwie mein Arbeitgeber, dass er dann sagt, Hey, wir brauchen da Unterstützung im Ausland, hättest du Interesse, dann wäre ich auf jeden Fall nicht abgeneigt, aber jetzt ist irgendwie ja zu spät und nein, ich will irgendwie ja okay zu spät ist falsch, aber... 00:41:45 Lena Es ist spät, ist es nie. Also ich kann es total verstehen, du brauchst die innere Motivation, dort hinzugehen, du musst, egal wie sehr ich mich aufrege, über diesen ganzen Antragsmist. Ich will trotzdem gern mal nach Spanien und ich freue mich, dort ne längere Zeit zu verbringen. Also da hast total recht, die Motivation muss einfach da sein und ja, im Berufsleben kannst du es immer noch nachholen, also sicherlich erfordert das noch mal n bisschen mehr eigenen Plan, also das ist wieder das Schöne, dass du im Studium sehr gut unterstützt wirst, finanziell, aber auch jetzt mit Frau Lorenz bei uns mit dem International Office. Du kriegst da viel mehr Unterstützung und wenn du natürlich dann Arbeitnehmer irgendwann bist, dann musst du dir da schon mehr nen Plan machen, was du willst, wie du dich finanzierst, aber an sich, ich glaube es ist nie, es sollte nie dieser Punkt kommen. Oh, ich hab was verpasst. Alle meine Kommilitonen sind mal ins Ausland gegangen und ich nicht, also bloß nicht einreden lassen. Irgendwann kommt vielleicht der Punkt, wo du Bock draufhast. Ansonsten lass es halt, ist auch ok. Es gibt viele tolle Lebenserfahrungen, die man machen kann. 00:42:52 Anja Also grundsätzlich können ja so langsam zum Ende der Folge. Also grundsätzlich ich find es total mutig und total cool, die Leute die es machen oder jetzt auch du, du machst das und du wirst mit Sicherheit sehr viele tolle Erfahrungen sammeln, aber wenn du jetzt gerade zuhörst und diese denkst, boah irgendwie, es passt einfach gerade nicht in meinem Leben, ich habe da auch jetzt wirklich nicht so ein Interesse daran ins Ausland zu gehen oder vielleicht sagst du auch ich bin bei mir noch nicht bereit, also ich fühl mich jetzt nicht bereit hier gerade mein Leben auch zu verlassen und. Vielleicht traut man sich nicht, was man sich hier aufgebaut hat zu verlassen, auch wenn es nur für ein halbes Jahr ist. Dann ist es auch vollkommen ok. 00:43:27 Lena Ja, auf jeden Fall. Also stresst euch da nicht und falls ihr selber gerade überlegt ins Ausland zu. Wir haben ja unsere Gäste sozusagen mal nach Lifehacks gefragt und Emmeline hatte dann nen sehr guten Tipp, besonders in Richtung WG Leben. 00:43:46 Anja An dieser Stelle würden wir uns auch dann verabschieden Schön, dass ihr eingeschaltet habt, dass ihr zugehört habt, falls ihr irgendwie ne Frage habt, die wir in den nächsten Wochen hier mal diskutieren sollen. Einfach unsere persönliche Meinung dazu abgeben sollen, stellt uns die gerne so wie Leo am Anfang. Und tja, bis dahin würden wir sagen bis nächste Woche. 00:44:04 Lena Bis nächste Woche. 00:44:06 Gast Ok, ich hab nen, ich hab einen Lifehack für das Leben in großen WGS. Wenn ihr in einer großen WG lebt und ihr alle das gleiche Geschirr habt, dann kann es gut sein, dass ihr euer Geschirr verliert, wenn alles gleich aussieht. Wir hatten die Situation so oft, dass von irgendjemandem die Schüssel weg war und dann war der Löffel weg und dann hat irgendjemand einen Teller von jemandem gestohlen und der Lifehack, den wir jetzt umgesetzt haben, ihr sammelt euer Geschirr, setzt euch alle zusammen an den Küchentisch, schnappt euch euer Geschirr, schnappt euch Nagellack und dann bemalt euer Geschirr. Das macht nicht nur übelst Spaß, ist ne richtig coole Gruppenaktivität und dann hat auch einfach jeder sein schönes Geschirr.